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Pfötchenverein-Dessau e.V. » Streichelbesuche in den Seniorenresidenzen » Tiere helfen Menschen
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Wie Tiere helfen Menschen zu therapieren-Bericht
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Stuttgart/Remseck - Tieren ist es egal, ob jemand arm, alt, krank, verwirrt oder behindert ist. Deshalb ist der Umgang mit Hund, Hase oder Huhn für manche Menschen die beste Medizin. Zwei Beispiele aus der Region Stuttgart.

Von Frank Buchmeier
veröffentlicht am 17.05.2009

August ist dem Tod von der Schippe gesprungen, im letzten Moment wurde sein Hals von Tierschützern vorm Hackebeil gerettet. Das Trauma hat er längst überwunden, wie ein gefiederter John Wayne stolziert er durchs Gehege. "Wenn ich das Futter bringe, pikt er mich sogar", erzählt Sabrina Schweickhardt und bewaffnet sich. "Hau ab, blöder Gockel", schreit die 24-Jährige und fuchtelt mit dem Besen herum. Auch das lernt ein geistig behinderter Mensch auf dem Remsecker Tierhof Arche Noah: selbstbewusst auftreten.

Nebenan in der Küche sitzt Michaela Roelofsen an einem großen Holztisch, zu ihren Füßen buhlt der dreibeinige Kater Jimmy schnurrend um Aufmerksamkeit. Als die Pädagogin vor anderthalb Jahren die Leitung des Pilotprojekts übernahm, gab es nichts außer einem 50 Ar großen Anwesen, das eine Stiftung spendiert hatte, und die feste Absicht des Stuttgarter Caritasverbandes, etwas bundesweit Einmaliges auf die Beine zu stellen. Misshandelte Tiere sollen ein artgerechtes Zuhause und Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen einen diskriminierungsfreien Arbeitsplatz finden. "Hühner und Kaninchen fragen nicht nach der Behinderung", sagt Michaela Roelofsen.

Im Herbst 2007 wurde die Arche Noah vom Stapel gelassen, langsam nimmt sie richtig Fahrt auf. Zurzeit entsteht ein 100 Quadratmeter großes Katzenhaus; von den Sommerferien an sollen darin gegen Gebühr vierpfötige Pensionsgäste versorgt werden, deren Besitzer in den Urlaub entfleucht sind. Zudem sind Ställe für Schafe, Ziegen und Esel geplant. Mit jeder zusätzlichen Spezies wachsen die Herausforderungen, und mit jeder Herausforderung gibt es neue Erfolgserlebnisse für die Beschäftigten.

"Die Hühner machen immer Action"

"Ich hatte vor Tieren richtig Schiss", erzählt Joachim Hamler. Als Kind sei er von einem Hund gebissen worden. Das Negativerlebnis saß tief, denn Hamler neigt aufgrund seiner speziellen Denkweise dazu, von einem Einzelfall aufs große Ganze zu schließen. Selbst einen Goldhamster nahm er als Monster wahr. Da half nur die Konfrontation mit dem Angstauslöser. Statt Hamler weiter in der Gartengruppe zu beschäftigen, schickte ihn die Stuttgarter Caritas auf den verbandseigenen Tierhof nach Remseck.

Und siehe da: ausgerechnet August, der forsche Hahn, und sein gackerndes Harem zählen nun zu Hamlers engstem Freundeskreis. "Die Hühner machen immer Action", sagt der 32-Jährige, der wegen seiner neu entdeckten Sympathie für die Fauna sogar auf eine fleischlose Ernährung umgestellt hat - zumindest fast. "Bratwürste esse ich noch. Die schmecken zu gut."

Seine Arbeitskollegin Ruth Novak trägt die Haare kurz und versteckt ihren Körper in einem XL-T-Shirt, auf dem der Rockmusiker Kurt Cobain abgebildet ist. Die 27-Jährige hat früher in einer Behindertenwerkstätte gearbeitet, manchmal wickelte sie monatelang nur Schläuche auf, sieben Stunden täglich. "Das war öde", sagt sie. Jetzt wird's ihr nicht mehr langweilig. Bis Freitagnachmittag kümmert sie sich um die Kaninchen, nächste Woche ist sie für die Hühner verantwortlich. Welches ist ihr liebstes Viech? "Alle!"

Medikament ohne Nebenwirkungen

Die sogenannte tiergestützte Therapie ist ein Medikament ohne Nebenwirkungen. Seit Beginn der 70er Jahre wird es in der Humanmedizin, der Psychologie und der Pädagogik angewendet. Wissenschaftler berichten von erstaunlichen Effekten. So erhöht der regelmäßige Umgang mit dem Wundermittel Tier die Heilungschancen von Krebspatienten, Langzeitarbeitslose neigen weniger zu Depressionen, bei Demenzkranken erwacht die Erinnerung, und Hauptschüler lernen motivierter. Am Baseler Hildegard-Hospiz gibt es seit vier Jahren sogar einen Sterbebegleithund. Die Psychologin Elfie Bernhard-Fricker will durch ihre Hirtenhündin Tixi "den Patienten etwas Licht und bedingungslose Liebe mit auf die letzte Reise geben". Es klingt zwar komisch, doch Haustiere machen jede Umgebung menschlicher. Laut einer Studie der Universität Wien wirken sie als "soziale Katalysatoren und emotionale Eisbrecher".

Dienstagmorgen im Wichernhaus. Im Eingangsbereich sitzen Senioren schweigend im Halbkreis. Die 48 Bewohner des Stuttgarter Altenpflegeheims haben jahrzehntelang ein Leben am Rande der Gesellschaft geführt. Viele von ihnen waren Obdachlose, die meisten sind Sozialhilfeempfänger, und das Taschengeld geben sie am liebsten für Zigaretten und Bier aus. Kaum einer ist freiwillig hier, ihre Pflegebedürftigkeit hat die freiheitsliebenden Alleinstehenden ins Heim gezwungen. An Kommunikation sind sie nicht gewöhnt und an Körpernähe gleich gar nicht.

"Mit klassischen Angeboten kommt man bei diesen ausgeprägten Individualisten nicht weit", sagt Heike Schmid-Mühlig von der Evangelischen Gesellschaft. Das ganze Standardrepertoire hat die Sozialpädagogin ausprobiert: gemeinsames Singen, Lesen, Spielen.OhneResonanz. Dann hat ein Pfleger seinen Hund mit zur Arbeit gebracht, und Heike Schmid-Mühlig erkannte, dass ihre Klientel auf einen Terrier positiver reagiert als auf einen Therapeuten. "Das Tier macht ihnen den Ausdruck von Zuneigung möglich."

Der Kurzhaarcollie freut sich über das Wiedersehen

Kurz nach neun fährt ein VW-Kombi vor. Sibylle Hilker, eine dunkelhaarige Mittvierzigerin im weißen Flattergewand, hebt drei Plastikboxen aus dem Kofferraum. Sirius folgt ihr unangeleint ins Wichernhaus.

Hunde sprechen mit dem Körper. Sirius rennt von Stuhl zu Stuhl, wackelt mit dem Hinterteil, stupst die Senioren mit der Schnauze an. Das heißt auf Hündisch: "Schön, euch alle wiederzusehen." Der Kurzhaarcollie freut sich ausgelassen, wenn er an jedem zweiten Dienstag auf eine Schar eigenwilliger, alter Menschen trifft. Hunde seien geborenen Spaßmacher, schreibt der Bonner Psychologieprofessor Reinhold Bergler in seinem Buch "Gesund durch Heimtiere": "Sie lassen egozentrisches Grübeln nicht zu, durchbrechen aufgrund ihrer Spontanität immer wieder den Ärger, sie fordern zu Spiel und Kommunikation auf, sie erwarten Beachtung, lenken ab und zwingen auf sympathische Art, an Erfreuliches zu denken."
Sirius ist ein sorgfältig sozialisierter Profi. Therapiehunde werden vom Welpenalter an mit allem vertraut gemacht, was ihnen bei den Einsätzen begegnen könnte: schreiende Patienten, glatte Altenheimfußböden, zuknallende Türen, seltsame Rollstühle, Gehgestelle oder Krücken. Sie lernen, sich von Fremden berühren zu lassen und am Halsband gezerrt zu werden. Sirius hat eine hohe Toleranzschwelle. Der Rüde bleibt stoisch, auch wenn ihn seine menschlichen Gegenüber nicht immer freundlich behandeln.

Der ältere Herr hat nicht immer gute Laune

Der Herr in der Ecke hat einen Schlaganfall hinter sich, seine Laune schwankt. Mal ignoriert er Sirius, mal streichelt er ihn, mal tritt er ihn: "Hau bloß ab, du blödes Vieh!" Der Collie flüchtet zu der ausgeglichenen Monika Rau und legt sich der 67-Jährigen zu Füßen. Monika Rau hatte selbst mal einen Hund. Heute fehlt ihr nicht nur ihr treuer vierbeiniger Begleiter, sondern vor allem ein Angehöriger, der sie ab und zu besuchen könnte. Muffin frisst ihre Einsamkeit. Das schokoladenbraune Kaninchen mümmelt brav all die Löwenzahnblätter, die ihm Monika Rau hinhält. "Das schmeckt fein, gell?" sagt sie und lächelt ein zahnloses Lächeln.

Gegenüber entdeckt Michael Scholz die Welt des Gallus domesticus masculinum. Der 57-Jährige ist fast blind, mit gesenktem Kopf lauscht er, was ihm Hahnemann mitzuteilen hat. Hahnemann ist direkt aus der Plastikbox auf Scholz' Schulter geflattert, so als wäre der weiß gefiederte Gockel aus Metall und der grauhaarige Mann ein Magnet. Scholz nickt Hahnemann verschwörerisch zu. Manche Botschaften kann nur verstehen, wer sich nicht allein auf seine menschlichen Sinne verlässt. "Esoterisch betrachtet", sagt Sibylle Hilker, "sind die Schwingungen entscheidend."

Sibylle Hilker setzt nicht nur auf Spiritualität, sie folgt auch wissenschaftlichen Pfaden. Die 43-jährige Stuttgarterin nimmt an Kongressen teil, auf denen Mediziner erklären, dass der Umgang mit Tieren den Blutdruck senkt und das Einfühlungsvermögen erhöht. Sie warnt aber auch vor zu hohen Erwartungen: einen herzkranken Hundehasser werde die Begegnung mit einem schwanzwedelnden Vierbeiner gewiss nicht kurieren. "Das Wort Therapie benutze ich ungern, weil man die Wirkung von Tieren nicht steuern kann", sagt Hilker, "ich spreche lieber von Förderung." Wenn ein Stadtkind lerne, dass es vor einem Huhn keine Angst haben müsse, sei auch schon einiges erreicht. "Viele Grundschüler bekommen einen hysterischen Schreianfall, wenn ich meine Plastikbox öffne und Hahnemann ins Klassenzimmer spaziert."

Die tiergestützte Therapie ist ein wachsender Markt, auf dem es für die Anbieter nicht viel zu holen gibt. Siebzig Euro bekommt Sibylle Hilker für ihren einstündigen Besuch im Wichernhaus. Die Konkurrenz durch Ehrenamtliche ist groß. Hundeschulen bieten Ausbildungen zum Therapiehund an, und immer mehr stolze Herrchen und Frauchen besuchen mit ihren als handzahm zertifizierten Golden Retrievern und Australian Sheperds Seniorenheime und Kliniken - zum Verdruss der Diplompsychologin Hilker: "Nicht das Tier ist der Therapeut, sondern immer der Mensch an seiner Seite."

Für Sirius ist der Arbeitstag nach seinem Auftritt im Wichernhaus gelaufen, der Kurzhaarcollie benötigt eine Erholungspause. Morgen ist er wieder einsatzbereit, dann weckt er die Lebensgeister von Demenzkranken.
Quelle: http://www.stuttg...hp/2027722
Bearbeitet von history am 24-06-2010 19:00
 
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20-02-2019 15:17
Habe heute überwiesen. Sorry Hatte zwei Unfälle einen Arbeitsunfall und einen Autounfall. Man hat mich wieder zusammengeflickt bin jetzt wieder fast der alte!

Scorpionlady68
06-11-2016 19:09
Streicheltermine für November 2016 sind nun online. Smile

Scorpionlady68
05-10-2016 06:15
Das komplette Rahmenprogramm für den 6. Tier-, Natur- und Umweltschutztag finden Sie nochmals im Forum.

Scorpionlady68
01-10-2016 15:51
Herzlich willkommen im Oktober Wink 14 taufrische Veranstaltungs- termine des Pfötchen e.V. sind ab sofort für unsere Leser online. Sehen wir uns ? Pfötchen drauf!

Scorpionlady68
04-09-2016 22:37
Uff...geschafft ! Trotz intensiver Vorbereitungen für unseren 6. Tier-, Natur- und Umweltschutztag - die Tierbesuchsdienst -Termine für September sind jetzt online. Wink

Scorpionlady68
31-07-2016 20:20
Die neuen Tierbesuchsdienst-
Termine für den Monat August sind online. Smile

Scorpionlady68
01-07-2016 21:12
Daaaaanke, lieber Jürgen für den Veranstaltungshinw
eis zu unserem Sommerfest. Grin

Scorpionlady68
01-07-2016 21:11
Viele interessante Termine für die Pfötchen im Monat Juli. Schaut doch mal vorbei, zum Beispiel beim Sommerfest oder am Infostand. Wink

Scorpionlady68
01-06-2016 21:57
Die "taufrischen" Termine für den Monat Juni sind online. Smile

Scorpionlady68
01-05-2016 22:08
So liebe Freunde, nun sind sie da. Die neuen Tierbesuchsdienst-
Termine für den Monat Mai. Wink

Scorpionlady68
29-04-2016 20:50
Daaaaanke, lieber Klaus. Smile Daaanke, liebe Dagmar . Wink

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22-04-2016 17:35
Happy Birthday Daniela

Scorpionlady68
30-03-2016 20:25
Lieber Klaus, danke für deine Nachricht. Schade, dass du/ ihr nicht bei der Mitgliederversamml
ung dabei sein konntet. Liebe Grüße nach Gotha. Wink

Scorpionlady68
30-03-2016 20:21
So...und nun liebe Freunde....die neuen Tierbesuchsdienst-
Termine für den Monat April sind jetzt online. Smile

history
30-03-2016 20:10
Hallo vergesslich wie ich bin. Werde morgen den Mitgliedsbeitrag überweisen.